Bei der Behandlung von Rheuma spielt die Physiotherapie eine große Rolle. Dafür eignen sich zum Beispiel folgende Übungen.
Übungen mit dem Gymnastikball
Der Gymnastikball (=Pezziball) sorgt nicht nur für Abwechslung als Sitzgelegenheit, sondern ist auch ein vielseitig einsetzbares Trainingsgerät.
Sie haben die richtige Größe des Pezziballes gewählt, wenn im aufrechten Sitz Ihr Oberschenkel leicht schräg nach unten abfallend positioniert ist. Eine gedachte Murmel würde langsam den Oberschenkel entlang hinunter rollen.
Die Waage
Ausgangstellung:
- Aufrechter Sitz
- Hände vor dem Brustbein verschränkt
Endstellung:
Neigen Sie den geraden Oberkörper im Wechsel nach vorne (Kräftigung der Rückenmuskeln) und nach hinten (Kräftigung der Bauchmuskeln).
Varianten:
- Vorneigen + Hochziehen der Zehen (Fersen bleiben am Boden)
- Rückneigen + Hochheben der Ferse (Zehen bleiben am Boden)
- Im Wechsel in Oberkörpervor- und Rücklage ein Bein vom Boden abheben und strecken
Die Brücke
Ausgangsstellung:
Rückenlage, Unterschenkel auf dem Pezziball
Endstellung:
Mit der Ausatmung drücken Sie ihr Becken hoch bis Bauch und Oberschenkel eine Linie bilden. Spannen Sie dabei fest Gesäß und Bauchmuskulatur an. Mit der Einatmung lassen Sie das Becken wieder langsam zu Boden sinken.
Unterarmstütz
Ausgangsstellung:
Kniestand vor dem Ball. Unterarme liegen auf dem Ball. Bauch und Brust haben keinen Ballkontakt. Rücken gerade. Blick schräg nach vorne. Zehen am Boden aufgestellt.
Endstellung:
Stützen Sie sich über die Zehenspitzen und Unterarme ab und heben Sie beide Knie ein Stück vom Boden hoch. Halten Sie diese Position einige Sekunden.
Achtung: Hohlkreuz dabei unbedingt vermeiden! Atmen Sie ruhig weiter.
Sensomotoriktraining mit dem Balance-Brett
Der Begriff Sensomotorik setzt sich aus „Senso“ und „Motorik“ zusammen und beschreibt somit das Zusammenspiel der Sinnesssysteme mit dem motorischen System. Es gibt vielseitige Möglichkeiten Gleichgewicht mit und ohne Geräte zu trainieren.
Eine mögliche Variante ist das Training mit dem Balance-Brett (MFT-Disc).
Grundposition
Hüftbreiter Stand in den grauen Markierungen; Zehen nach vorne ausgerichtet; gleicher Abstand zwischen Füßen und Knien; Kniegelenke leicht gebeugt; Oberkörper aufrecht und Blick geradeaus
Kippbewegungen
Als Einstiegsübung kippen Sie mit dem MFT-Brett links/rechts und vor/zurück. Die Bewegung sollte möglichst harmonisch und geradlinig ausgeführt werden.
Tandemstand
Beim sog. Tandemstand stehen Sie mit beiden Füßen auf einer gedachten Linie, wobei die Zehen des hinteren Fußes hinter der Ferse des vorderen Fußes platziert werden.
Als Steigerung vergrößern Sie den Abstand zwischen vorderer Ferse und hinterer großer Zehe.
Ferse/Vorfuß heben
Konzentrieren Sie sich im hüftbreiten Stand zuerst darauf, das MFT-Brett ruhig in der Mitte auszubalancieren. Heben Sie nun im Wechsel eine Ferse hoch und versuchen Sie dabei die Platte weiterhin zu stabilisieren. Etwas schwieriger wird es, wenn man im Wechsel einen Vorfuß hebt und weiterhin die Platte ruhig halten soll.
Gelingt dies auch gut, können Sie beides kombinieren: rechte (linke) Ferse und linken (rechten) Vorfuß gleichzeitig heben.
Falls diese Übungen für Sie nicht mehr schwierig sind, können diese durch zusätzliches Bewegen des Kopfes und der Arme bzw. auch durch das Schließen der Augen gesteigert werden.
Auch zusammengerollte Gymnastikmatten, Decken, Pölster, Schaumstoffunterlagen oder Sitzkissen können als instabile Unterlagen eingesetzt werden.